Wir sind seit 2003 erstmals wieder in Spanien. Die Fahrt durch Frankreich verlief staufrei. Wir waren überwiegend auf der Autobahn unterwegs. Bei Irun passieren wir die Grenze nach Spanien und steuern als erstes Ziel das baskische San Sebastian an. Da hier der Wohnmobilstellplatz bereits voll belegt ist, fahren wir ein paar Kilometer weiter zu einem Übernachtungsplatz am Fluß vor Orio.
Am nächsten Morgen fahren wir nach Zumaia und werden, kaum hatten wir am Hafen geparkt, Zeugen einer Prozession und darauffolgender Festivitäten, der ganze Ort feiert. Wir machen eine kleine Küstenwanderung zu den Klippen.
Unser nächstes Ziel ist der kleine Campingplatz Galdona auf den Klippen über Ondarroa . Als wir uns anmelden erfahren wir, dass es seit drei Stunden in ganz Spanien und Portugal sowie in Teilen Südfrankreichs einen totalen Stromausfall gibt – Blackout, das bedeutet u.a.: kein Telefon, kein Internet, kein Supermarkt, kein Restaurant, kein Tanken. Zum Glück ist der Spuck im Laufe des Abends wieder vorbei.
Nach einem Tag Strand und Relaxen geht es weiter. Wir parken unseren Campingbus in Mungia und nehmen den öffentlichen Bus nach Bilbao.
Im weltbekannten Bilbao Guggenheim Museum genießen wir ein hervorragendes baskisches Menu und machen uns dann zur weiteren Stadtbesichtigung und einem Besuch im Museo de Bellas Artes auf den Weg.
Wieder zurück in Murgia fahren wir dann weiter an die Küste bei Muskiz zum Übernachten.
Santander, die kantabrische Hauptstadt zeigt sich modern und lebendig. Wir sind auf zahlreichen Treppen unterwegs und kommen uns fast vor, wie auf einer Stuttgarter Stäffelestour 😉
Nach der Besichtigung von Santander geht es weiter nach Santillana del Mar, einem netten Mittelalterstädtchen. Eigentlich wollten wir die Höhle von Altamira mit ihren sagenhaften prähistorischen Malereien besuchen. Lange Warteschlangen hielten uns dann aber davon ab.
Wir planen nun um und fahren ein Stück Richtung Süden in die Picos de Europa. Bis 2600 Meter hoch sind die höchsten Spitzen dieses Kalksteingebirges. In Fuente De fahren wir auf einen kleinen Campingplatz mit extrem steiler, schmaler und vor allem rutschiger Zufahrt. Nach vielen Jahren mit unserem Bus musste ich erstmals die elektronische Differentialsperre benutzen. Am nächsten Morgen müssen wir leider zwei Stunden auf die Bergfahrt mit der Gondel warten. Schade da die Wetterlage sich zunehmend verschlechtert. Wir fahren dennoch hoch und wandern oben in diesigen Wetters mit feinem Nieselregen ein paar Stunden in der schönen Bergwelt.
Wir fahren weiter durch wunderschöne Berglandschaft und übernachten in Acebedo, wo es mehrere brütende Störche gibt. Am nächsten Morgen steht der Parque de la Prehistoria de Teverga auf dem Programm. Hier gibt es natürgetreue Nachbildungen dreier Höhlen mit prähistorischen Malereien. Wir fahren das Tevergatal in Richtung Meer zurück und übernachten unterwegs kurz vor der Xanas-Schlucht. Dort machen wir am nächsten Morgen eine schöne kleine Wanderung entlang steiler bis senkrechter Felswände in der malerischen Schlucht.
Anschließend fahren wir die asturische Hauptstadt Oviedo besichtigen. Wir lassen wir uns ein asturisches, überaus nahrhaftes Menue schmecken. Woody Allen begegnet uns in Form einer Bronze-Statue. Er soll wohl auch leibhaftig öfters hier verweilen.
Von Oviedo fahren wir ein Stück die Küste entlang nach Westen und machen am Leuchtturm des Cabo Vidio Rast für die Nacht. Nach einem kurzen Spaziergang entlang der Klippe geht es weiter nach Westen zu einem kleinen Campingplatz bei Rinlo. Hier besuchen wir den Playa de Las Catedrales mit seinen sehenswerten Felsformationen.
Mit Punta Estaca de Bares steuern wir den nördlichsten Punkt der iberischen Halbinsel. Der dort befindliche Leuchtturm hat eine große, sturmsicher verankerte Kurzwellenantenne. Nach einer kleinen Wanderung machen wir uns auf den Weg nach Valdoviño mit dem berühmten Surfstrand Praia de Pantín, wo sich alljährlich im Sommer die Surfer-Weltelite zum Wettkampf trift.
Nach einer ruhigen Nacht zwischen den Vans der Surfer starten wir in Richtung A Coruña, der galizischen Hauptstadt. Nach einer ausgiebigen Tour durch die Gassen der Altstadt und einem Stop in einer Tapa-Bar besuchen wir noch den Herkules-Leuchtturm und parken für die Nacht am Yachthafen.
Heute soll es bis an Ende der Welt gehen. Zumindest glaubten die Römer das in Fisterra die Sonne jede Nacht in einen dunklen Graben versinkt. Wir parken am WoMo-Stellplatz und wandern die letzten Meter zusammen mit vielen Jakobsweg-Pilgern vor zum Kap und Leuchtturm. Hier endet dann auch der Jakobsweg und man sieht am Kap einige erschöpfte Gesichter. Gegen Abend hellt der Himmel auf, daher gehen wir nochmal vor zum Kap. Als wir auf dem Rückweg am Hotel vorbeikommen folgen wir den Klängen einer Rockband und gelangen auf die Hotelterasse. Die Musik ist gut und geht in die Füße. Wir tanzen wir ein wenig Boogie Woogie (50-er Jahre Rock’n’Roll). Drehungen sind mit unseren Trecking-Schuhen allerdings schwierig.
Heute ist Sonntag, der 11. Mai. Nach dem Frühstück fahren wir weiter nach Santiago de Compostella und parken, dort angekommen, an einem Park im Uni-Gelände. Gerade ist dort ein Rugby-Spiel in Gange. Wir machen uns in Richtung Kathedrale auf. Vor dem Eingangstor hat sich bereits eine lange Schlange gebildet. Mindestens zwei Stunden Wartezeit sind uns zu lang. Wir gehen weiter durch die Gassen der Altstadt.
Unser nächstes Ziel ist die kleine Insel Illa de Arousa die in der gleichnamigen Ría liegt. Hier wollen wir ein paar Tage verweilen. Auf dem Weg schauen wir uns die recht gut erhaltenen Reste einer Keltensiedlung aus der Eisenzeit an. Noch zur Römerzeit bis zur Ankunft der Sueben (Schwaben!) im 5. Jahrhundert waren die Rundhütten bewohnt.
Die Insel und vor allem der Naturpark im Süden der Insel ist ein Traum. Eine schöne Badebucht mit kristallklarem Wasser an der anderen, dazwischen Farnwiesen und Wald.
Nach drei Tagen verlassen wir die Insel Richtung Süden. Wir passieren die Grenze zu Portugal bei Tui, der Stadt, die wie der bekannte Touristikkonzern heißt. Wir schauen uns das Städtchen Ponte de Lima an und fahren weiter nach Osten in die Berge nach Lindoso mit seinem Kastell.
Nach einer geruhsamen Nacht unterhalb der Burg fahren wir weiter Richtung spanische Grenze durch den wunderbaren Nationalpark Peneda-Geres auf der N203. Auf der spanischen Seite in Os Banos kommen wir an einem restaurierten römischen Bad vorbei und genießen dort spontan die heißen Quellen. Gut entspannt geht es auf kurvigen Straßen weiter durch den fantastischen Park. Kurz nachdem wir die portugische Grenze passiert haben, wandern wir entlang einer alten Römerstrasse durch einen schönen Wald bis zu einer Brücke und zurück. Auch die Weiterfahrt durch den Park ist traumhaft, leider gibt es für unseren 6-Meter-Van kaum Möglichkeiten anzuhalten.
In Rio Caldo machen wir eine Kaffeepause am See bevor wir nach Braga weiterfahren um die berühmte Wallfahrtskirche Bom Jesus do Monte zu besichtigen. Dort ersteigen wir die 580 Treppenstufen zum Heiligtum und werden mit wunderbaren Ausblicken belohnt.
Inzwischen haben wir eine Nachricht von Nino, dem Besitzer eines kleinen aber feinen WoMo-Stellplatzes in Porto, dass er einen freien Platz für uns hat. Wir fahren also durch den Feierabendverkehr nach Porto.
Dort steht am nächsten Tag die Besichtigung der Altstadt an.
Natürlich darf auch das Probieren der lokalen Spezialitäten nicht fehlen.
Wir genießen den nächsten Morgen beim Frühstück vor unserem Bus im Grünen bevor wir uns auf den Weg ins Douro-Tal machen.
Die Weinregion Alto Douro ist die älteste Weinbauregion der Welt mit geschützter Herkunftsbezeichnung. Sie liegt im Norden Portugals und gehört seit 2001 zum UNESCO-Welterbe. Hier wurde auch der Portwein „erfunden“. Alle Weine, ob rote oder weiße, die wir hier getrunken haben, waren hervorragend.
Wir fahren zunächst nördlich des Douro nach Amarante, wo einen Besichtungs- und Kaffeehalt . Das Städtchen hat eine nette Altstadt.
Weiter geht es über Vila Real nach Pesoda Regua am Douro. Hier schauen wir uns die Stadt an und übernachten auf dem städtischen Stellplatz direkt am Fluß. Im nahegelegene Schlemmerlokal River.. lassen wir uns mit gehobener portugiesischen Küche und ausgezeichneten Douro-Weinen verwöhnen.
Am nächsten Morgen geht es am Douro entlang nach Pinhao. Nach dessen Besichtigung fahren wir auf der N222 in die Berghänge entlang des Dourotals. Neben vielen Motorradfahrern begegnen wir auch einer Gruppe von mindestens zwei Dutzend Bugattis auf der kurvigen Bergstrasse.
Die Blicke hinab ins Douratal sind atemberaubend.
Unser Ziel ist heute ein kleiner Campingplatz in den Bergen auf 950 Meter Höhe im Naturpark Serra da Estrela oberhalb von Gouvaia. Wir werden freundlich von Leonel empfangen und mit jeder Menge Tipps für Aktivitäten versorgt. Der in einem kleinen Wäldchen gelegene Platz ist sehr schön angelegt, man steht mit viel Abstand relativ frei im Gelände. Wir fühlen uns gleich wohl hier. Für morgen planen wir eine kleine Wanderung in die Natur rund um den Campingplatz.
Fortsetzung folgt …